Hundezentrum Coburg
Hundezentrum Coburg

Bollerwagen-Ziehen

Die optimale Bewegung für große, schwere Hunderassen. Aufgrund der Größe sind die Ausbildungsmöglichkeiten oft begrenzt. Beim Bollerwagen-Ziehen kann sich Ihr Hund so richtig auspowern ...

 

Das Ziehen von Lasten ist der ursprüngliche Zweck eines großen und massiven Körperbaus. Beim Zughundesport lernt Ihr Hund spielerisch, diese Lasten koordiniert zu bewegen. Und Spass macht es obendrein - für Hund und Mensch!

Zughunde und ihre Ausbildung

Es ist schön, dass sich immer mehr Menschen wieder für den Zughund interessieren und ihren Hund dazu ausbilden möchten. Dies ist gut für Hund und Mensch, vorausgesetzt, man liebt seinen Hund und sieht ihn beim Hundesport als Partner an. Denn nur ein richtig geführter Zughund hat Freude bei der Arbeit und kräftigt so seinen Körper und Geist.

Tatsächlich können wir feststellen, dass Zughunde eine jahrtausendealte Tradition haben, ja überhaupt die ältesten Zugtiere waren, denen sich der Mensch bediente. Die Furcht mancher Hundefreunde, dass der Hund durch die Zugarbeit gesundheitliche Schäden erleiden könnte, ist völlig unbegründet. Vielmehr arbeitet der richtig gehaltene, trainierte und gepflegte Zughund mit Eifer, Freude und Pflichtgefühl bis ins hohe Alter.

 

Die ersten Zughunde waren wohl Schlittenhunde im hohen Norden Europas. Sie ziehen stets mit mehreren Hunden im Gespann und legen Tagesstrecken bis zu 200 km bei 20 bis 40 km/h zurück. Der Zughund (oft nur einzeln vor den Wagen gespannt) hat dagegen die Aufgabe, sicher und zuverlässig auch schwere Lasten bis zum vierfachen seines Körpergewichts zu ziehen. Dabei spielt die Geschwindigkeit nur eine untergeordnete Rolle.

 

Das älteste Dokument über Zughunde befindet sich auf einer griechischen Vase (500 v.Chr..). Im 16. Jahrhundert hatten die Zughunde der Gerber Felle und Häute zu transportieren, im 18. Jahrhundert waren die Fleischerhunde bekannt und im 19. Jahrhundert die Käsereihunde in der Schweiz. Im 18. Jahrhundert bedienten sich auch die Hofdamen prunkvoller Hundekutschen für Wettrennen in Parks. Die Zughunde der Bauern und Händler hatten ein weniger romantisches Dasein, wie eben die Bauern und Händler dieser Zeit auch. Man arbeitete schwer für das tägliche Brot.

 

Anfang des 20. Jahrhunderts fanden in der Schweiz auf Hundeausstellungen Zughundeprüfungen statt. Man wollte mit diesen Prüfungen den Arbeitsbereich für den Hund erhalten und fördern. Neben Wagen und Anspannung wurde die Zusammenarbeit zwischen Herrn und Hund bewertet, das freudige und selbständige Ziehen sowie die Ruhe und Sicherheit des Hundes, selbst durch unwegsames Gelände Lasten (meist 150 kg) ohne zu ermüden zu ziehen. Bei den Prüfungen fiel auf, dass Härte weder durch Wort noch durch Peitsche zu spüren war, auch konnten keine anormalen Veränderungen an Ballen, Pfoten und in der Gangart festgestellt werden. Durch das Maschinenzeitalter verloren die Zughunde langsam an Bedeutung. Es gibt aber auch Berichte über sie in der Schweizer Armee, auch im Kriegseinsatz und vor allem nach dem II.  Weltkrieg halfen Zughunde überall in Europa beim Neuaufbau und noch lange in der Landwirtschaft.

 

Es bleibt zu hoffen, dass noch mehr Besitzer großer Hunde den Zughund zu ihrem Hobby machen. Es ist nicht nur die Gesundheit und Geschicklichkeit, die man fördert, auch das Vertrauen und sich kennen werden gefestigt und zu einem unsichtbaren Band zwischen Herrn und Hund.

 

Zur Ausbildung sollte ein Hund mindestens 1 - 1 1/2 Jahre alt sein und somit fast ausgewachsen. Er sollte weiterhin alle Regeln im Verhalten und seine Umwelt kennen gelernt haben sowie die Unterordnung beherrschen, um nicht plötzlich beim Anblick einer Katze - vielleicht noch angespannt im Wagen - hinter ihr herzujagen. Man muss regelmäßig üben, auch wenn man meint, der Hund sei fertig ausgebildet. Der Hund braucht das regelmäßige Training mit dem Wagen. Auf Ermüdungserscheinungen ist stets zu reagieren. Der Hund braucht immer noch eine Reserve. Die Frage, ob man lieber mit einem Rüden oder mit einer Hündin ziehen soll, richtet sich nach der Art der Last und mit welchem Geschlecht man besser zurecht kommt. Hündinnen sind in der Regel leichtführiger als Rüden. In der Zugarbeit ziehen Hündinnen behutsamer und weniger auf Last. Rüden ziehen nicht so vorsichtig, dafür aber mit mehr Eifer und vor allem lieber schwerere Lasten.

 

Auszug aus „Der Zughund" von S. Preuß

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© Tanja Tauer